Vadim Vasilyev. Kant und Idealismus: Realität und Illusionen

Vadim Vasilyev

Vadim Vasilyev

Vor zwei Monaten hat bei uns, d. h. an der philosophischen Fakultät der Moskauer Lomonosov-Universität, eine Telebrücke zwischen unserer Fakultät und dem Lehrstuhl für Philosophie der Universität Albany stattgefunden. Das Thema war: Der Fortschritt in der Philosophie während der letzten 50 Jahren. Unter den Referenten war der hier in Kaliningrad nicht unbekannte amerikanische Kantforscher Howell. Er referierte zum Thema „Über die Fortschritte in der Kantforschung“. Er entwarf ein sehr optimistisches Bild. Ich habe ihm widersprochen, indem ich darauf hinwies, dass einige grundlegende Probleme der Rezeption der Kantischen Philosophie immer noch ihrer Lösung harren. Zu ihnen gehört beispielsweise der Umstand, dass es unter den Kantforschern kein Einvernehmen darüber besteht, wie Kant den Unterschied zwischen den objektiven und subjektiven Seiten seiner Deduktion der Kategorien auffasste. Auch bis jetzt bleibt es dahingestellt, wann genau Kant „vom dogmatischen Schlaf“ erwachte, wie er sich in den „Prolegomena…“ ausdrückt. Auch was den Idealismus anbetrifft, bleibt Manches unklar. Das wird eben das Thema meines Referates heute sein.

Die Intrige einer solchen Fragestellung besteht auch darin, dass Kant einerseits den Idealismus in Person Descartes und Berkeleys kritisierte, aber andererseits seine eigene idealistische Doktrin entwickelte. Dabei ist es von Belang zu verstehen, worin sich eigentlich sein transzendentaler Idealismus vom „dogmatischen Idealismus“ Berkeleys und „dem problematischen Idealismus“ von Descartes unterscheidet. Es gibt hier aber auch eine andere Intrige. Ich meine dabei den Umstand, dass sich die Kantische Auffassung des Idealismus mit der Zeit wandelte. Es handelt sich nicht nur darum, dass er in die zweite Auflage seiner „Kritik der reinen Vernunft“ den Paragraph „Widerlegung des Idealismus“ brachte, in dem Kant ein Argument ins Feld rückte, welches in der ersten Auflage fehlte. Er setzte auch nach der zweiten Ausgabe der ersten Kritik weiter fort, seine Argumentation zu vervollkommnen. Davon zeugen seine zahlreichen nachfolgenden Notizen. Die Frage ist: Was bewegte Kant dazu, seine Stellung zum Idealismus immer zu präzisieren? Und hier entsteht eine Gefahr, nämlich: man kann diese nachfolgenden Berichtigungen als Antwort auf die Kritik von außen ansehen. Gerade solch eine Interpretation findet sich in einer der ausschlaggebendsten Monographien zu diesem Thema von D. H. Heidemann [2]. Heidemann unterliegt der Versuchung, die Ursachen der nachfolgenden Präzisierungen Kants in den äußeren Umständen zu suchen. Dazu hat ihn bestimmt der Umstand verleitet, dass die Kantischen nachfolgenden Berichtigungen in der zweiten Auflage der ersten Kritik und in den „Prolegomena“ wirklich von der Göttingener Rezension der ersten Kritik von Garve und Feder verursacht waren, in der Kant mit Berkeley verglichen wurde. Aber ich werde mir Mühe geben zu zeigen, dass eine Analogie zwischen diesen Berichtigungen und denen, welche Kant nachher in seinen Notizen der 80-er und der 90-er Jahre unternommen hat, nicht haltbar ist. Die späteren Berichtigungen waren nämlich durch die innere Logik seiner Einstellung zum Idealismus bedingt. Das Verständnis dieser inneren Logik wird es ermöglichen, das wahre Verhältnis des Kantischen Idealismus zu Konzeptionen von Berkeley und Descartes zu verstehen[1].

Ich werde also zuerst die innere Logik der Transformation der Ansichten Kants in Bezug auf den Idealismus umreißen und danach zeigen, wie das sich daraus ergebene Bild dazu beitragen kann, die Stellung des Kantischen Idealismus im Rahmen der Konzeptionen von Berkeley und Descartes zu klären und sie zu bestimmen. Ich beginne mit einer vorläufigen Definition. Im 18-en Jahrhundert fasste man den Idealismus durchgehend als eine Doktrin auf, nach der in der Welt nur lauter Geister existieren, die über bestimmte Vorstellungen verfügen, darunter auch über die Vorstellungen von den Körpern.

In der Geschichte der Einstellung Kants zum Idealismus kann man mehrere Etappen markieren. In der ersten Etappe hielt es Kant für möglich, die Existenz der Körper zu beweisen, dabei fasste er sie als Dinge an und für sich auf [AA, I, S. 411]. In der zweiten („Vorlesungen Herders“ der 60-er Jahre), da er mit seiner Argumentation in der „Eine neue Beleuchtung der ersten Prinzipien der metaphysischen Erkenntnis“ (1755) unzufrieden war[2], ist er zum Schluss gekommen, dass die Existenz der Dinge an sich nicht zu beweisen ist[3]. Die dritte („Vorlesungen zur Metaphysik“ der 70-er Jahre) setzte ein, als er zwischen den Erscheinungen und den Dingen an sich zu unterscheiden begann und die Körper für Erscheinungen erklärte, d. h. für etwas, was nur in den Sinnen liegt. Mit anderen Worten: als Kant zum Idealisten geworden war. Kein Wunder, dass er eben in dieser Etappe es versuchte, die Stellung seines Idealismus unter den anderen Konzeptionen zu konkretisieren. Dazu führte er einige neue Begriffe ein. Er nannte den problematischen Idealismus eine Doktrin, in deren Rahmen es unmöglich ist, zu beweisen, dass hinter den Erscheinungen äußere Gegenstände als Dinge an und für sich stehen. Den dogmatischen Idealismus definierte er als eine Doktrin, laut der äußere Gegenstände, welche hinter den Erscheinungen stecken, nichts weiter als Geister sind. Deshalb lehnte er den dogmatischen Idealismus ab und akzeptierte den problematischen [AA, XXVIII, S. 206—208].

Die vierte Etappe der idealistischen Epopöe Kants fällt mit der Veröffentlichung der „Kritik der reinen Vernunft“ (1781) zusammen. Ihre Eigentümlichkeit besteht darin, dass Kant begann, die epistemologischen Wurzeln der Konzeptionen von Berkeley und Descartes zu erforschen. Er kommt zum Schluss, dass die einzige ernst zu nehmende Grundlage der Lehre des dogmatischen Idealismus darüber, dass die Existenz nur den Geistern zukommen kann, könnte die These von der Widersprüchlichkeit des Begriffs der Materie selbst sein. Wenn dem so ist, so kann die Materie nur als Illusion existieren, welche Produkt unserer Einbildungskraft ist. Kant war überzeugt, dass er in dem Abschnitt über die Antinomie der reinen Vernunft in der „Kritik“ zeigte, dass in der Wirklichkeit der Begriff der Materie frei vom Widerspruch ist. Dementsprechend sind wir imstande, von den Objekten (Gegenständen) nicht nur zu phantasieren, sondern sie auch wahrzunehmen. Denn das, was unsere Sinne affiziert, existiert auch objektiv. Der Preis dafür war allerdings die Reduktion des Begriffs der Materie auf die Erscheinungen. Interessant ist es trotzdem, dass dieser Umstand in die Hand Kants ein Argument gegen eine der Versionen des dogmatischen Idealismus (gegen den „skeptischen“ Idealismus) gegeben hatte. Es besteht keine Gefahr, dass wir nicht beweisen können, dass die Erscheinungen der Körper von den Dingen an sich verursacht werden. Denn die Körper bestehen an sich selbst einfach nicht. Eine andere Sache, betont Kant, ist, dass wir nichts Bestimmtes darüber sagen können, von welcher Art die Gegenstände sind, die bei uns Empfindungen von Körpern hervorrufen; wir wissen nicht einmal, ob diese transzendentalen Dinge etwas sind, was unabhängig von uns besteht, und in diesem Sinne bleibt Kant in der 4. Etappe ein problematischer Idealist [A 372, 253, 288, 251]. Also, Kant hebt in der 4. Etappe das Hauptargument zugunsten des dogmatischen Idealismus auf und zeigt, dass der Zweifel an der Möglichkeit, das Bestehen von Körpern zu beweisen, grundlos ist. Doch liefert er in dieser Etappe noch keinen strikten Beweis dafür, dass die uns in der Erfahrung gegebenen Gegenstände tatsächlich sinnliche Phänomene und keine Einbildungs- oder Phantasiegebilde sind.

Die Notwendigkeit eines solchen Beweises wurde Kant erst nach der Göttinger Rezension bewusst, in der seine philosophische Konzeption mit dem Idealismus Berkeleys verglichen wurde, der — daran war Kant fest überzeugt — die Gegenstände zu einer bloßen Illusion herabsetzte.

Kant sah ein, dass er seine Thesen verstärken muss. Und in der 5. Etappe, die durch den Text der „Prolegomena“ (1783) vertreten ist, identifizierte er den problematischen und den dogmatischen Idealismus mit Descartes und Berkeley und nahm offen Stellung zu ihnen. Einer der Hauptunterschiede seiner Position von der Berkeleys besteht nach „Prolegomena“ darin, dass hinter den Erscheinungen die Dinge an sich stehen, an deren Existenz zu zweifeln, so Kant, „ihm nie einfallen würde“[AA IV, S. 293]. Wenn wir diesen Gedanken in dem oben umrissenen Kontext betrachten, so war Kant der Meinung, dass die Gegenstände uns durch die Affizierung unserer Sinne von Dingen an sich gegeben werden, welche vom Menschen unabhängig existieren.

Aber das sollte man noch beweisen. In der 6. Etappe, die zeitlich mit der Vorbereitung der 2. Ausgabe der „Kritik der reinen Vernunft“ zusammenfällt, hat Kant ein Argument vorgelegt, welches im Minikapitel „Widerlegung der Idealismus“ zum Ausdruck kommt, welches unzählige Male in der Fachliteratur besprochen wurde, und welches demonstrieren sollte, dass die Gegenstände ein Produkt unserer Sinnlichkeit und keine imaginären Gebilde sind. Kant versucht sein Ziel zu erreichen, indem er zeigt, dass beim Nichtbestehen der Gegenstände der äußeren Sinne wir nicht imstande wären, die Gegebenheiten des inneren Sinnes wahrzunehmen, denn die Realität der Gegenstände des inneren Sinnes ist nicht zu bezweifeln, dementsprechend sollen auch die Gegenstände des äußeren Sinnes etwas Reales sein.

Wenn wir die Kantischen Schlussfolgerungen akzeptieren, so ergibt sich, dass in der 2. Ausgabe der „Kritik der reinen Vernunft“ Kant zeigt, dass wenigstens einige von unseren Vorstellungen der Gegenstände Ergebnis unseres Affizierens sind. Wenn man aber diese These näher betrachtet, so wird es ersichtlich, dass sie an und für sich unzureichend ist, um die Aufgabe zu bewältigen, die vor Kant steht, nämlich, um zu beweisen, dass die Gegenstände uns durch die unserem Subjekt gegenüber äußeren Dinge an und für sich gegeben werden.

Damit sein Beweis vollkommen stichhaltig wäre, sollte Kant die Möglichkeit der Selbstaffizierung des Subjekts ausschließen, d. h. die Variante widerlegen, dass die Wahrnehmungen Ergebnis eines dem Subjekt nicht bewussten Affizierens seiner selbst sind[4].

Da diese Aufgabe von Kant in der 2. Ausgabe der „Kritik der reinen Vernunft“ nicht gelöst wurde, setzte er weiter fort, daran zu arbeiten. Und erst in der 7. Etappe gelingt es ihm, ein Argument zu finden, welches das Projekt der Widerlegung des Idealismus bis zum Ende führen lässt. Darüber sprach er mit seinem Schüler J. Kiesewetter während dessen Aufenthaltes in Königsberg im Herbst 1790.

Die Entdeckung Kants ist in seinen Notizen Ende der 80- Anfang der 90-Jahre verankehrt, einen Teil davon hatte er an Kiesewetter übergeben. In diesen Notizen bestätigt Kant erstens den Umstand, dass zur Widerlegung des Idealismus es notwendig ist, die Existenz der Dinge an und für sich zu beweisen [AA, XVIII, S. 612][5], die unabhängig von uns oder — was dasselbe ist- — außerhalb „unserer ursprünglichen Passivität“ existieren [AA, XVIII, S. 307]. Zweitens, er verweist darauf, dass im Falle der Einräumung des Selbstaffizierens wir zugeben müssten, dass der Raum eine Form des inneren Sinnes, d. h. der Zeit wäre. „Wenn wir ausgerechnet durch uns selbst affiziert würden, ohne jedoch dieser Spontaneität bewusst zu sein, würde in unserem Bewusstsein nur die Form der Zeit vorkommen und wir nicht imstande wären, uns irgend einen Raum außer uns (ein Dasein außerhalb unser) vorzustellen“ [AA, XVIII, S. 308].

Es ergibt sich daraus, dass die ursprünglichen Vorstellengen der ausgedehnten Objekte in unserer Seele durch unser Affizieren von außen, d. h. bei uns von äußeren Objekten im strikten Sinne des Wortes bewirkt werden. Es ist gerade das, was Kant als ein neues Argument ins Feld rückt, welches seiner Auseinandersetzung mit dem Idealismus ein Ende bereitet.

Wir sehen also, dass die Evolution der Ansichten Kants bezüglich des Idealismus sowohl durch die innere Logik seiner Philosophie als auch durch äußere Anregungen, namentlich der Göttinger Rezension zu erklären ist. Die Zulassung anderer Einflüsse wäre meines Erachtens überflüssig. Die Ermittlung der inneren Logik der Auseinandersetzung Kants mit dem Idealismus ermöglicht es, die tatsächlichen Unterschiede seines eigenen transzendentalen (kritischen) Idealismus von den Positionen des skeptischen, oder des problematischen sowie des dogmatischen Idealismus zu präzisieren.

In der Tat, wir haben oben gesehen, dass eine der Hauptaufgaben Kants in seiner Auseinandersetzung mit dem Idealismus der Nachweis dessen war, dass den äußeren Erscheinungen (die keine eigene Existenz aufweisen und also ideal sind) die transzendentalen Objekte als Dinge an sich zugrunde liegen.

Das ist eben die Kantische Position. Indem wir diese Einstellung Kants mit der Position des skeptischen (problematischen) Idealismus vergleichen, müssen wir feststellen, dass der Unterschied darin besteht, dass der skeptische Idealist behauptet, dass wir nicht davon wissen können, welcher Art Gegenstände es sind, die uns affizieren, d. h. ob es äußere Objekte als Dinge an sich oder wir sind es, die unsere eigene Sinnlichkeit affizieren[6]. Der Unterschied zwischen der Ansicht Kants und der des skeptischen Idealisten besteht also darin, dass Kant mit Zuversicht behauptet, dass die Wahrnehmung der Gegenstände kein Ergebnis des Selbstaffizierens des Subjektes sei. Berkeley aber nimmt nur die Existenz der Geister an. Berkeley verneint das äußere Affizieren nicht, aber er ist überzeugt, dass dieses ein Werk Gottes ist. Mit anderen Worten, wenn Kant das Wesen der Objekte, die unsere Sinnlichkeit affizieren, weiter nicht konkretisieren lässt, indem er meint, dass so was außerhalb unserer Erkenntnissphäre liegt, so identifiziert der dogmatische Idealist diese Objekte mit dem Gott.

Also, es besteht die Möglichkeit des Übergangs des skeptischen Idealismus zum transzendentalen und von diesem letzten zum dogmatischen Idealismus. Wenn wir skeptische Idealisten sind, so wissen wir nicht, was den äußeren Erscheinungen zugrunde liegt. Um aber vom skeptischen Idealismus zum transzendentalen zu wechseln, muss man zugeben, dass den äußeren Erscheinungen Dinge an sich zugrunde liegen, nicht unser eigenes Subjekt. Aber damit ein transzendentaler Idealist zum dogmatischen Idealisten werde, muss er zugeben, dass die objektive Quelle unserer Gegenstände kein anderer als der Gott ist.

Das Ergebnis lautet: Kant nimmt mit seinem kritischen Idealismus die Stelle im Zentrum, d. h. zwischen dem „dogmatischen“ und dem „skeptischen“ Idealismus ein. Also, in einem speziellen Falle des Idealismus, so wie es auch in der Philosophie überhaupt zugeht, bewegt sich der Kritizismus auf dem mittleren Weg zwischen dem Dogmatismus und dem Skeptizismus. Und das bestätigt noch einmal das kritische Wesen der Kantischen Ideen.

 

Literaturverzeichnis

 

1.Guyer P. Kant and the Claims of Knowledge. Cambridge, 1987.

2.Heidemann D. H. Kant und das Problem des metaphysischen Idealismus. Berlin, 1998.

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Die erste Veröffentlichung des Aufsatzes:

Vasilyev, Vadim. Kant und Idealismus: Realität und Illusionen// 10. Internationale Kant Konferenz. Klassische Vernunft und die Herausforderungen der modernen Zivilisation: Materialien der internationalen Konferenz: in 2 Bd. Hrsg. W.N. Brjuschinkin. – Kaliningrad: Verlag der Immanuel Kant Universität Kaliningrad, 2010. Band. 1, S. 134 – 141.

 


[1] Kant selbst spricht viel darüber, aber aus seinen Ausführungen ergibt sich kein einheitliches Bild.

[2] Kant vertrat die Ansicht, dass die Veränderung der von Objekten isolierten Substanz unmöglich ist, weil der Zustand, in dem sie sich befindet, zusammen mit seiner Grundlage gesetzt wird, mit der „Ausschließung des Entgegengesetzten“. Aber die Veränderung erfordert gerade einen entgegengesetzten Grund [AA, I, S. 410] und dieser soll von den Körpern bewirkt werden. Aber er scheint nicht berücksichtigt zu haben, dass ein Zustand der Substanz selbst die Ursache für einen anderen ihren Zustand sein kann.

[3] „Der Idealismus kann logisch nicht widerlegt werden“ [AA, XXVIII, S. 43].

[4] Wenn diese Variante nicht ausgeschlossen ist, so ist nicht nur der Idealismus nicht ausgeschlossen, sondern auch sogar der „Egoismus“ als äußerste Grenze des Idealismus, welcher einräumt, dass es in der Welt nur ausschließlich ein Geist existiert, der alle seine Vorstellungen bewirkt.

[5] Auf der Suche nach den Varianten der Legitimation der Urteile über die Dinge an sich selbst versuchte Kant sogar von der Idee „der intellektuellen Anschauung“ Gebrauch zu machen, deren Existenz die Gegebenheit der Dinge an sich unserem Bewusstsein erklären könnte. Sieh auch: [AA, XVIII, S. 306]. Wenn er eine solche Lösung akzeptiert hätte, so könnte man denen Recht geben, welche meinen, dass Kant in seinen späteren Notizen von den Prinzipien seines Kritizismus abweicht [2, p. 320].

[6] Kant war überzeugt, dass Descartes ein problematischer Idealist sei, obwohl Desartes natürlich eine andere Position vertrat, indem er es für möglich hielt, zu beweisen, dass unsere Wahrnehmungen von den ausgedehnten Objekten bewirkt werden.